Weihnachtsessen am Nikolaustag, 6. Dezember 2020

Wir leben in der Corona-Pandemie, in einer weltweiten Gesundheits- und Wirtschaftskrise. Wir schützen uns mit Masken, wir halten Abstand und beachten alle möglichen Hygieneregeln. Häse Grossenbacher,  Lionspräsident seit Juni 2020 und Inhaber des Restaurant Chalet Suizo in Jávea ermöglichte es einer kleinen Lionsgesellschaft unter Berücksichtigung alller vorgeschriebenen Vorsichtsmassnahmen auf der gedeckten Restaurantterrasse eine gediegene Weihnachtsfeier mit Mittagessen durchzuführen.

Ganz im Sinne des bevorstehenden Weihnachtsfestes war es kalt geworden. Die Gäste hatten sich in dicke Winterkleider eingemummt, aber oh Wunder, in der gedeckten Terrrasse wärmten viele Heizpilze die kalte Luft. Es herrschte eine heimelige Atmosphäre. Kaum hatte der Präsident die 18 Gäste begrüsst, wurde auch schon die warme Suppe und die ausvorzügliche "Charbonnade" serviert. Auf jeden Tisch kam ein kleiner Holzkohlengrill auf dem jeder individuell sein Stück Fleisch oder Wurst aus der grossen Fleischplatte grillen konnte. Zusammen mit dem guten Tropfen Wein entstand eine fröhliche Stimmung.

Enzo Mengassini las uns eine Grussbotschaft  von Wolfgang Bassenauer vor. Daraus erfuhren wir, dass Nikolaus aus Myra in der Türkei stammt und dass seine Gebeine im 11. Jahrhundert gekidnappt und in die süditalienische Hafenstadt Bari gebracht wurden, wo Nicolao heute als touristische Attraktion gilt. Michaela Schmidt erzählte uns, wie das eine oder andere Weihnachtslied entstanden ist und Berühmtheit erlangt hat, Dieter Trepkau las uns Weihnachtsgeschichten vor. Die schönste - wie ich finde - hab ich unten beigefügt.

So erlebten wir eine schöne, würdige Weihnachtsfeier.

 

Text:    Rita Mengassini   Fotos: Birgit Schmidtbauer

 

 

Das Hirtenbüblein (vorgelesen von Dieter Trepkau)

Es war einmal ein Hirtenbüblein, das war wegen seiner Antworten, die es auf alle Fragen gab, weit und breit berühmt.

Der König des Landes hörte davon, glaubte es nicht und ließ das Bübchen kommen. 

Da sprach er zu ihm: Kannst du mir auf drei Fragen, die ich dir vorlegen will, Antwort geben, so will ich dich ansehen wie mein eigenes Kind, und du sollst bei mir in meinem königlichen Schloss wohnen.

Sprach das Büblein: “ Wie lauten die drei Fragen ? “

 

Der König sagte: ”Die erste lautet: "Wie viel Tropfen Wasser sind im Weltmeer"?

 

Das Hirtenbüblein anwortete: Herr König, lasst alle Flüsse auf der Erde verstopfen, damit kein Tröpflein mehr daraus ins Meer läuft, das ich nicht erst gezählt habe, so will ich euch sagen, wie viel Tropfen im Meere sind.

 

Sprach der König: Die andere Frage lautet: "Wie viele Sterne stehen im Himmel" ?

 

Das Hirtenbüblein sagte: Gebt mir einen großen Bogen weißes Papier, und dann machte es mit der Feder so viele feine Punkte darauf, dass sie kaum zu sehen und fast gar nicht mehr zu zählen waren und einem die Augen

vergingen, wenn man darauf blickte. Darauf sprach es: So viel Sterne stehen im Himmel, als hier Punkte auf dem Papier sind, zählt sie nur. Aber niemand war dazu imstand. 

Sprach der König: Die dritte Frage lautet: "Wie viele Sekunden hat die Ewigkeit"? 

Da sagte das Hirtenbüblein: Im Meer steht ein Riesenfelsen, der ist 1000m hoch und 1000m breit, dahin kommt alle 1000 Jahre ein Vöglein und wetzt sein Schnäbelein daran, und wenn der ganze Berg abgewetzt ist, dann ist die erste Sekunde von der Ewigkeit vorbei.

 

Sprach der König: Du hast alle drei Fragen aufgelöst wie ein Weiser und sollst fortan bei mir in meinem königlichem Schlosse wohnen, und ich will dich ansehen wie mein eigenes Kind.